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Erfolgsfaktor Energieeffizienz: Wie Unternehmen Energie einsparen können


veröffentlicht am 11.11.2020 von LeihDeinerUmweltGeld



Energie einsparen und damit zum Klimaschutz beitragen: Das wird für Unternehmen immer wichtiger. Mit welchen energieeffizienten Maßnahmen lässt sich ihr Energieverbrauch senken?
 
Rauchende und rußende Schlote alter Fabrikhallen? Das gehört dank moderner Anlagen und Fertigungshallen längst der Vergangenheit an. Dennoch gehören die Prozesse in der Industrie und dem verarbeitenden Gewerbe laut Umweltbundesamt zu den zweitgrößten Emissionsquellen in Deutschland. Bei der Produktion von Gütern und Waren entstehen Treibhausemissionen und Luftschadstoffe.
 
Große Potenziale im Bereich der Energieeffizienz
Treiber dessen sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland. Kein Wunder, machen sie doch mehr als 99 % aller Betriebe hierzulande aus. Während Konzerne dank größerer Ressourcen ihre Anlagen, Maschinen und Prozesse fortlaufend modernisieren und Energieeinsparungen vornehmen, können KMU oftmals nicht auf solches Know-how und diese Manpower zurückgreifen.
 
Doch kleine und mittelständische Unternehmen müssen Energie einsparen. Ihr Beitrag zum Klimaschutz trägt nicht nur zu einer positiveren öffentlichen Wahrnehmung bei, sondern spart Kosten und schont Ressourcen. Ein großer Hebel bei Energieeinsparungen ist die Energieeffizienz. Also die Frage, mit welchen Maßnahmen Unternehmen sinnvoll Energie effizienter nutzen können. Die Deutschen Energie Agentur (Dena) schätzt, dass Unternehmen bis zu 30 % ihres Energieverbrauchs durch Energieeffizienzmaßnahmen einsparen.
 
Um die Energiewende erfolgreich zu vollziehen, müssen insbesondere KMU auf ihren Energieverbrauch reduzieren. Das Umweltbundesamt hat beispielsweise berechnet, im Industriesektor der Endenergieverbrauch 2018 bei 736 Terrawattstunden lag. Auf Gewerbe, Handel und Dienstleistungen entfallen demnach 375 Terrawattstunden. Diese beiden Sektoren machen 44,5 % des gesamten Endenergieverbrauchs aus. Hier gibt es einiges an Energie einzusparen.
 
Energie einsparen mit professioneller Energieberatung
Ein erster Schritt hin zu Energieeinsparungen ist eine professionelle Energieberatung. Diese erkennt die Probleme bei der Energieversorgung und arbeitet auf Basis dessen energieeffiziente Maßnahmen für Unternehmen aus.
 
Genau um solche Energieeffizienzmaßnahmen für Unternehmen kümmert sich Thomas Lichter. Anfang dieses Jahres hat er TOM Energy Concepts gegründet. Seither berät er Industrieunternehmen, die ihren Energieverbrauch nachhaltig senken möchten und einen CO2-neutralen Energieeinsatz anstreben. „Wir verschaffen Unternehmen einen vollständigen Überblick über ihre Energiesituation“, erklärt Lichter. Dazu betrachtet der Diplom-Ingenieur z. B. die Nutzung industrieller Abwärmepotenziale, die Technik der Kraft-Wärme-(Kälte)- Kopplung sowie den Einsatz der erneuerbaren Energien.
 
Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) schließt die Energieberatung von Anlagen und Prozessen „die detaillierte Erhebung und Bewertung der Energiesituation am Objekt (vor Ort) sowie die Darstellung von Optimierungsmaßnahmen (einschließlich Wirtschaftlichkeitsberechnung) durch einen qualifizierten Energieberater ein.“
 
Energie einsparen mit individuellen Lösungen
Laut Thomas Lichter geht es bei einer solchen Energieberatung mit anschließender Umsetzung energieeffizienter Maßnahmen vor allem um maßgeschneiderte Lösungen, die auf die jeweilige Situation des Kunden angepasst sind. Doch bei vielen KMU fehle noch das Bewusstsein: „Viele wissen gar nicht, dass es so etwas wie Energieberatung gibt, wodurch sich Energie und damit Kosten einsparen lassen.“
 
Dabei lohnt sich eine Energieberatung für Unternehmen in den allermeisten Fällen. Der Bund fördert diese bei KMU umfangreich: 80 % der Beratungskosten werden bezuschusst, maximal 6.000 Euro übernimmt der Bund. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ein gutes Angebot. Thomas Lichter bekräftigt: „10 bis 20 % können KMU im Schnitt sicher einsparen.“ Gemeinsam mit der Bundesförderung ist das ein großer Hebel, um Energie und damit Kosten zu sparen. Aber auch um die Energiewende aktiv voranzutreiben und seinen Anteil am Klimaschutz zu leisten.
 
Drei Beratungsschritte: Energiesituation, Energieverteilung, Energieerzeugung
Welche Schritte gehen Unternehmen bei der Energieberatung? Energieberater Lichter erklärt: „Zunächst gibt es ein Vorgespräch und einen Ortsbesuch bei der Firma. Man schaut sich die Energieprozesse, Hallen, Anlagen und Rohrleitungen an.“ Dann beginne er bei den Energieverbrauchern, die Heizwärme, Prozesswärme und -Kälte oder Druckluft verbrauchen. „Können Prozesse optimiert werden und benötigen die Anlagen wirklich diese Energie? Gibt es sogenannte unberechtigte Verbraucher?“, fragt Thomas Lichter. Unberechtigte Verbraucher sind solche, die mit Energie versorgt werden, obwohl dies nicht notwendig ist. „Es gibt Rohrleitungen, die unnötig heiß sind, wenngleich in diesem Betriebsteil die Anlagen keinerlei Wärme benötigen. Das ist der allererste Punkt – unberechtigte Energieverbräuche eliminieren“, führt Lichter weiter aus.
 
Im zweiten Schritt schaue man sich die Energieverteilung an: Ist sie sinnvoll und korrekt? Dann ist die Energieerzeugung an der Reihe: Wie erzeuge ich meine Energie? Habe ich effiziente Anlagen? Sind die zu klein oder zu groß?
 
Energieeinsparung mithilfe erneuerbarer Energien
Im letzten Schritt kommen Überlegungen zur Nutzung erneuerbarer Energien für Unternehmen ins Spiel. Die Umstellung von fossilen auf regenerative Energieträger sei aktuell ein wichtiges Thema bei Unternehmen. Für viele KMU kommt zunehmend auch die Eigennutzung regenerativer Energien infrage. Bei der Entscheidung, sich eine eigene PV-Anlage, thermische Solaranlagen, Biomasse, Kraft-Wärme-Kopplung oder sogar Windkrafträder auf dem Firmengelände oder in der Umgebung zu platzieren, spielen sowohl finanzielle als auch strukturelle Gegebenheiten eine Rolle. Aber auch hier berät Thomas Lichter seine Kunden: „Es kommt auf die individuelle Situation vor Ort an. Manche Unternehmen verfügen über ein großes Gelände. Hier kann dann auch ein Windkraftrad sinnvoll sein.“ In solchem Umfang können und müssen aber nicht alle Unternehmen tätig werden. Schon wesentlich früher lässt sich sinnvoll Energie einsparen.
 
Energieeffiziente Maßnahmen als Erfolgsfaktor
Um Einsparpotenziale bei der Energie zu erkennen, sollten sich Unternehmen immer professionelle Hilfe holen. Denn es gibt zahlreiche Herausforderungen. Zum einen sind verschiedenen gesetzliche Vorgaben zu beachten. Des Weiteren müssen KMU strategisch handeln, damit sie die Chancen der Energiewende und deren Auswirkungen auf das Energiesystem für sich nutzen. Und nicht zuletzt gilt es, wettbewerbsfähig zu bleiben.
 
Das muss jedoch nicht in Kontrast zu einem energieeffizienten Umgang mit Ressourcen stehen. Die Preise für Energie steigen seit Jahren. Ab dem kommenden Jahr geltende CO2-Preis kommt noch hinzu, wenn auch nur in Höhe von zunächst 25 Euro pro Tonne. Energieberater Thomas Lichter ist deshalb zuversichtlich: „Die Energieeffizienz wird künftig ein Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sein.“
 
 
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